Jüdisches Leben und (ehemalige) Synagogen in Mecklenburg-Vorpommern

Aktive und historische Synagogen in Mecklenburg-Vorpommern

In der Nacht vom 9. auf dem 10. November 1938 wurden auch auf dem Territorium des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern die meisten Synagogen der noch bestehenden jüdischen Gemeinden geplündert, gebrandschatzt und zerstört: Rostock, Schwerin, Stralsund, Parchim, Güstrow, Anklam, Pasewalk, Neubrandenburg, Altstrelitz, Teterow. Mit der Zerstörung der Synagogen ging die Zerstörung jüdischer Kultur und der Beginn der Vertreibung und Ermordung einher.

Sinti und Roma

Die Familien der Sinti und Roma waren und sind seit Jahrhunderten Bewohnerinnen und Bewohner Mecklenburg-Vorpommerns. Im Laufe der Zeit wohnten sie in den Städten - und in zahlreichen Dörfern. Sie lebten zum Beispiel in Neubrandenburg, in Weitin, in Ludwigslust oder in Satow bei Waren an der Müritz. Sie arbeiteten in Fabriken und auf Gutshöfen oder brachten ihre handwerklichen Fertigkeiten bis in die entlegensten Orte von Mecklenburg und Vorpommern.

Widerstand in MV

Die Denkstätte Teehaus Trebbow e.V. entwickelte gemeinsam mit dem Historiker Christoph Wunnicke ein Online-Handbuch, welches sich mit dem Thema Widerstand in Mecklenburg-Vorpommern befasst. Das vorliegende Online-Handbuch ist das erste seiner Art, das eine ganze Region zum Thema Widerstand gegen die deutschen Diktaturen in den Fokus rückt. Das Widerstandverständnis ist dabei weit gefasst: Es reicht von der riskanten Dissidenz, die sich den herrschenden Verhaltenserwartungen verweigert bis zur entschiedenen politischen Opposition in der Perspektive einer Umwälzung der herrschenden Verhältnisse. Es umfasst die strafbewehrte spontane Hilfe für Zwangsarbeiter wie auch die regionalen Nachwirkungen des gescheiterten Attentats vom 20. Juli 1944; betrifft den kollektiven Protest gegen die verleugnete fortschreitende Umweltzerstörung in der DDR ebenso wie den individuellen Protest gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns. Grenzen für die Aufnahme von Personen, Gruppen, Ereignissen und widerständigen Handlungen in das Online-Handbuch setzt allein der regionale Bezug. Er beschränkt sich auf Mecklenburg und die Teile der ehemals preußischen Provinz Pommern, die heute zum Bundesland Mecklenburg-Vorpommern gehören und von 1952 – 1990 die Nordbezirke der DDR bildeten.

Leitprojekt „Grenzgeschichte(n)“, Metropolregion Hamburg

Die Metropolregion Hamburg und ihre Partner u. a. die Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern erinnern mit dem Leitprojekt Grenzgeschichte(n) an die ehemalige innerdeutsche Grenze auf dem Gebiet der Metropolregion Hamburg. Ziel ist es, eine attraktive Erinnerungslandschaft entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze für Touristen, Durchreisende und Bewohnerinnen und Bewohner zu schaffen. Seit 2018 begleitet das Projekt Grenzgeschichte(n) Museen und Erinnerungsorte, die sich dem Thema der innerdeutschen Grenze widmen, mit verschiedenen Maßnahmen und Aktivitäten.

Bundesprogramm „Jugend erinnert“

Durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien wurden zwei Förderlinien im Rahmen des Bundesprogramms „Jugend erinnert“ ins Leben gerufen.

Von 2019 bis 2022 werden bundesweit 31 NS-Gedenkstätten gefördert, um nachhaltige Bildungsformate zur Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus auszubauen.  In Mecklenburg-Vorpommern konnte die Erinnerungs-, Bildungs- und Begegnungsstätte Alt Rehse e.V. (EBB Alt Rehse) mit ihrem Förderantrag überzeugen.

2020 folgte die zweite Förderlinie zur Aufarbeitung des SED-Unrechts, mit einer Laufzeit bis 2023. Unter den 44 ausgewählten Projekten finden sich zwei aus Mecklenburg-Vorpommern. Für die Entwicklung innovativer Bildungs- und Vermittlungsangebote erhielten das Dokumentationszentrum für die Opfer der Diktaturen in Deutschland unter der Trägerschaft der Landeszentrale für politische Bildung M-V sowie das Grenzhus Schlagsdorf/ Politische Memoriale e.V. M-V eine umfangreiche Förderung.