StartErinnerungsorte in MV

KZ-Gedenkort Neubrandenburg-Waldbau

Ort

Nemerower Holz
an der B96 zwischen Neubrandenburg und Klein Nemerow

Träger

RAA – Bildung und Demokratie Mecklenburg-Vorpommern e. V.

Öffnungs­zeiten

nach Absprache

Shop
-
Eintritt

frei

Führungen

kostenfrei

Anfahrt mit PKW/Bus
PKW: √
Bus: √
Parkmöglichkeiten: √

Die Anzahl der Parkplätze ist stark begrenzt

E-Ladestation: -

Anfahrt mit ÖPNV
Bahn: -
Bus: √

Bushaltestelle Deutsche Rentenversicherung, Linie 2, von dort ca. 40 Minuten Fußweg durch den Wald und über unebenes Gelände bis zum Gedenkort

Anfahrt mit Fahrrad
Anfahrt mit Fahrrad möglich: √
Parkmöglichkeiten: √

Eingeschränkte Parkmöglichkeiten.

E-Ladestation: -

Bildungs­angebote

Dauerausstellung:
Sonderausstellungen:
Außengelände:
Führung(en):
Film: -
Angebote für englischsprachige Besucher:
Hinweise und/oder weitere Sprachen: spanisch, polnisch, französisch
Angebote für Schulen:
Angebote für Jugend-/­Erwachsenengruppen:
Workshops und Seminare:
Infotafeln:
Informationsmaterialien (Flyer, Literaturempfehlung):
Literaturhinweis:

Virtuelle Ausstellung „Stimmen aus Ravenbrück“, zu lyrische und bildnerischen Zeugnissen aus dem Frauen-KZ Ravensbrück und dessen Außenlagern, deutsch und englisch unter:
https://universes.art/de/stimmen-aus-ravensbrueck

Micheline Maurel: Die Liebe besiegt alles: Bericht aus einem Frauen-KZ. Rostock: Ingo Koch Verlag 2014.

Ulrike Maschner: Projektmappe „Zwei Außenlager des Frauen-Konzentrationslagers Ravensbrück in Neubrandenburg“, context: Bausteine für historische und politische Bildung e.V. (bei der Landeszentrale als DVD)

Wanderungen und Radtouren:
Regelmäßige Veranstaltungen: -
Archiv: -
Bibliothek: -
Übernachtungsmöglichkeiten: -

Während des Zweiten Weltkriegs befand sich in Neubrandenburg das größte Außenlager des Konzentrationslagers Ravensbrück. Bei den mindestens 7.000 Inhaftierten handelte es sich um Mädchen und Frauen aus ganz Europa, die zur Zwangsarbeit vor allem bei den Mechanischen Werkstätten Neubrandenburg verschleppt worden waren. Neben Bombenabwurfgeräten wurden dort auch Teile für die sogenannte Fieseler Fi 103 (V1-Flugbombe) und die Rakete Aggregat 4 („V2-Rakete“) hergestellt.

Das Neubrandenburger Konzentrationslager hatte zwei Standorte. Der erste lag nahe am Stadtzentrum, in der Ihlenfelder Vorstadt. Ab März 1943 setzte die zivile Betriebsleitung der Mechanischen Werkstätten aus Gründen der Gewinnmaximierung zunehmend KZ-Häftlinge ein. Spätestens ab Januar 1944 begann der Aufbau eines zweiten Standorts. Dieser wurde, um vor Bombenangriffe durch Alliierte besser geschützt zu sein, halbunterirdisch im Wald an der Landstraße nach Neustrelitz im Nemerower Holz errichtet. Aufgrund seiner Lage wurde das 50 Hektar große Gelände mit dem Decknamen „Waldbau“ benannt. Vier Häftlingsbaracken und sechs fertiggestellte Produktionshallen mit modernsten Werkzeugmaschinen waren bis Kriegsende in Betrieb.

Die Haftbedingungen waren an beiden Standorten katastrophal. Sklavenarbeit, Krankheiten, Hunger und Gewalt kosteten viele Inhaftierten das Leben.

Die RAA – Bildung und Demokratie Mecklenburg-Vorpommern e. V. erschloss den Gedenkort KZ-Außenlager Neubrandenburg-Waldbau, gefördert durch das Land Mecklenburg-Vorpommern. Er befindet sich in einem Sperrgebiet und ist aufgrund dieser Besonderheit ausschließlich im Rahmen von begleiteten Führungen begehbar.

Pädagogische Angebote werden durch die Vier-Tore-Stadt Neubrandenburg und die RAA-Geschichtswerkstatt Zeitlupe angeboten. Das Repertoire reicht von Führungen über Studientage bis zu Projektwochen, die eine regionalgeschichtliche Spurensuche mit den großen Themen der Geschichte des Nationalsozialismus und dem Umgang mit Erinnerung verknüpfen.

Bildnachweise
  • Vorschaltbild: Lager Waldbau, Foto: © Carsten Büttner, 2019

  • Headerbild: Lager Waldbau Namenstropfen, Foto: © Bianka Bülow